Die alten Grenzsteine begleiteten mich auf dem ganzen
Rennsteig bis zum „Grenzadler“ in Oberhof. Im Gegensatz zu den vergangenen
beiden Tagen, war der Rennsteig heute über eine weite Strecke eher
unspektakulär. Nach einem anfänglich kurzen aber recht kräftigen Anstieg zog
sich der Weg in rund 800 bis 900 m Höhe dahin. Erst kurz vor Oberhof (nach rund
12 km und 3 Stunden Gehzeit) kam dann etwas Abwechslung hinein.
Am Wachsenrasen
(815 m – 55,8 km) steht eine schöne Schutzhütte und in unmittelbarer Nachbarschaft
der Günter-Jung-Gedenkstein. Dieser
erinnert an den seit dem 01.07.2004 am Nanga Parbat (8.125 m, westlicher
Himalaya) vermissten Bergsteiger.
Der Gustav-Freytag-Stein
(876 m – 59,2 km) ist ein Herrschaftsgrenzstein zwischen der Landgrafschaft
Hessen (Herrschaft Schmalkalden) und dem sächsisch-ernestinischen Haus (Ämter
Georgenthal und Schwarzwald). Der Rennsteigverein 1896 verlieh dem Stein um
1900 den Namen „Gustav-Freytag-Stein“ und ehrte damit den Schriftsteller Gustav
Freytag (1816 – 1895). Die Kennzeichnungen „H1“ stehen für Hessen, Stein Nr. 1,
„G“ für das Amt Georgenthal und „S“ für das Amt Schwarzwald.
Bei Kilometer 59,5 traf ich auf den „Forstarbeiter Paul“, eine Holzskulptur. Dieses „Kunstwerk“ lässt sich hier schlecht beschreiben. Seht einfach selbst in meiner Fotosammlung! :-)
Bei Kilometer 59,5 traf ich auf den „Forstarbeiter Paul“, eine Holzskulptur. Dieses „Kunstwerk“ lässt sich hier schlecht beschreiben. Seht einfach selbst in meiner Fotosammlung! :-)
Bei Kilometer 61,9 traf ich auf die Skirollerstrecke der Rennsteig-Arena (820 – 875 m). Das Netz von
asphaltierten, zum Teil mit Flutlicht ausgestatteten Strecken wird für den
Breiten- und Leistungssport genutzt.
Kurz darauf, bei Kilometer 62,1 km, findet man einen
Gedenkstein, der an den Luftkampf über Thüringen erinnert. Am 11.09.1944 tobte über
dem Thüringer Wald eine Luftschlacht zwischen den Allierten und den deutschen
Truppen, welcher insgesamt 84 Tote forderte.
Die Kaserne am
Rennsteig (840 m – 62,6 km) wurde als Trainingsstützpunkt für den „Armeesportklub
Vorwärts Oberhof (ASK)“ der Nationalen Volksarmee der DDR erbaut. Nach der
Wiedervereinigung erfolgte die Übernahme durch die Bundeswehr und die
Umbenennung in „Sportfördergruppe der Bundeswehr Oberhof“.
Auch an der Straße von Oberschönau nach Oberhof steht ein
preußischer Grenzadler (835 m – 62,7
km).
Der Stein 16 (64,2
km) mit den Kennzeichen „SG16“ (Sachsen-Gotha), „S“ (Sachsen-Gotha) und „H1734“
(Hessen) wird auch als „Dietzel-Geba-Stein“ bezeichnet. An dieser Stelle soll
1498 der Dietzel von Geba hingerichtet worden sein.
Das Forstarbeiter-Denkmal
(65,1 km) wurde 1981 zu Ehren zehntausender Waldarbeiter, freiwilliger Helfer und
sowjetischer Soldaten errichtet, die nach dem Windbruch von 1946 und den
Borkenkäfer-Jahren 1947 – 1949 den mittleren Thüringer Wald retteten. 4,7 Mio.
Festmeter Schadholz mussten in kürzester Zeit unter schwierigsten Bedingungen
aufgearbeitet und 31.000 ha Kahlflächen im Anschluss wiederaufgeforstet werden.
Am Rondell (826 m
– 65,2 km) überquert der Rennsteig auf einer Fußgängerbrücke die L 3247. Ein
Denkmal in Form eines Obelisken erinnert an den durch das Kaiserreich Preußen finanzierten
Bau (1830 – 1832).
Hier am Rondell endete nach 16,6 km meine
Rennsteig-Wanderung. Gleich anschließend hatte ich noch den Rennsteiggarten, der nur ca. 200 m vom
Rondell entfernt ist, besucht.
Der Rennsteiggarten ist ein botanischer Garten für die
Gebirgsflora und nimmt eine Fläche von ca. 7 ha ein. Zentraler Punkt ist der
868 m hohe Pfanntalskopf. Dort können rund 4.000 verschiedene Pflanzenarten aus
den Gebirgen Nord- und Südamerikas, Europas, Asiens, Neuseelands und aus der
arktischen Region bewundert werden.
Nach dem Besuch des Rennsteiggartens ging es noch zu Fuß
nach Oberhof ins Berghotel Oberhof (http://www.berghotel-oberhof.de/).
Insgesamt legte ich wieder 19,8 km zurück. Das Wetter war insgesamt in Ordnung.
Starke Bewölkung, unterschiedlich starke Winde und sonnige Abschnitte
wechselten sich ab. Nur der Regen fehlte ...
Genauso wie gestern, habe ich auch heute im tiefsten
Thüringer Wald Probleme mit dem Internet, sodass ich im Moment leider keine
Bilder auf Facebook hochladen kann. Sobald mir dies an einem anderen Ort
möglich ist, werde ich die Bilder nachreichen.
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